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b. ZIMMERMANN, Classicismo e anticlassicismo nella filologia e letteratura tedesca alla fin de siècle



                           best seller della letteratura scientifica e nel 1910 contava già cinque o
                           sei ristampe. La seconda parte, dedicata alla religione dionisiaca, deve
                           tutto a Nietzsche, senza che questi riceva la minima menzione. Rohde,
                           come Nietzsche, parte con il domandarsi in che modo sia compatibile
                           in «Einem Volke der Ueberschwang der Erregung mit dem in feste
                                                                                        38
                           Schranken gefügten Gleichmaass der Stimmung und Haltung» . Con
                           il suo libro, Rohde fornisce in un certo senso le fondamenta storico-fi-
                           lologiche per la teoria di Nietzsche, postulando l’origine tracia del
                           culto dionisiaco, e cercando di argomentare la sua posizione con un
                           enorme apparato di note, mantenendo però uno stile non meno poe-
                           tico rispetto a Nietzsche. Vale la pena di leggere la sua descrizione
                           delle orge dionisiache in Tracia , immagini che non mancano di ri-
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                           suonare nella letteratura più tarda, per esempio in Thomas Mann, Der
                           Tod in Venedig (La morte a Venezia):

                              Die Feier ging auf bergeshöhen vor sich, in dunkler Nacht, beim
                              unsteten Licht der Fackelbrände. Lärmende Musik erscholl, der
                              schmetternde Schall eherner becken, der dumpfe Donner grosser
                              Handpauken und dazwischen hinein der zum Wahnsinn lockende
                              Einklang der tieftönenden Flöten, deren Seele erst phrygische Au-
                              leten erweckt hatten. Von dieser wilden Musik erregt, tanzt mit gel-
                              lendem Jauchzen die Schaar der Feiernden. Wir hören nichts von
                              Gesängen: zu solchen ließ die Gewalt des Tanzes keinen Athem.
                              Denn dies war nicht der gemessen bewegte Tanzschritt, in dem etwa
                              Homers Griechen im Paean sich vorwärts schwingen. Sondern im
                              wüthenden, wirbelnden, stürzenden Rundtanz eilt die Schaar der
                              begeisterten über die berghalden dahin. Meist waren es Weiber, die
                              bis zur Erschöpfung in diesen Wirbeltänzen sich umschwangen;
                              seltsam verkleidet: sie trugen „bassaren”, lang wallende Gewänder,
                              wie es scheint, aus Fuchspelzen genäht; sonst über dem Gewande
                              Rehfelle,  auch  wohl  Hörner  auf  dem  Haupte.  Wild  flattern  die
                              Haare,  Schlangen,  dem  Sabazios  heilig,  halten  die  Hände,  sie






                           38  Ivi, p. 5.
                           39  Ivi, p. 9.



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